2.2.2.2.3 Antigene gramnegativer Bakterien

Aus Biostudies
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Als Antigene bezeichnet man allgemein jene Oberflächenstrukturen, die von Antikörpern (z. B. des Menschen) erkannt werden können. Die Bindung der Antikörper an die –gene leitet i. d. R. die Vernichtung deren Träger ein.

Die Oberflächenrezeptoren eines Lymphocyten sind identisch. Eine andere Sorte von Lymphocyt hat wieder einen anderen Rezeptor. Es gibt ca. zwei Millionen verschiedene Sorten von Lymphocyten in Bezug auf ihre Oberflächenrezeptoren. Nach ihrer Bindung an den Erreger teilt sich der passende Lymphocyt sehr schnell und oft. Alle Tochterzellen produzieren die gleichen Rezeptormoleküle, die als Antikörper abgeschossen werden. Es kommt zu Inaktivierung der Erreger und zur Vernichtung durch andere Leukocyten. Einige Tochterzellen schießen ihre Rezeptoren jedoch nicht ab. Sie bleiben als "Gedächtniszellen" übrig. Bei erneuter Infektion mit dem Erreger ist von Anfang an eine effektivere Bekämpfung möglich. Dies ist auch das Grundprinzip des Impfens, bei dem häufig eine niedrige Konzentration von Erregern gespritzt wird.

Antikörper erkennen bei Bakterien die O-, H- und Pili-Antigene. Die O-spezifischen Seitenketten (O-Antigene) der gramnegativen Bakterien können aber teilweise bei einer Art sehr stark variieren (z. B. sind bei Salmonellen ca. 1.000 verschiedene O-spezifische Seitenketten möglich) oder immer wieder verändert werden. Die Folge ist, daß entweder keine passenden Lymphocyten vorhanden sind oder evtl. gebildete Gedächtniszellen nicht mehr wirken können.