3.10.1.3 Affinitätschromatographie

Aus Biostudies
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Bei der Affinitätschromatographie werden an das Säulenmaterial Moleküle eines spezifischen Liganden gebunden, an den nur das gewünschte Protein bindet, z. B.

  • ein spezifischer Rezeptor für ein bestimmtes Hormon,
  • das Substrat für ein bestimmtes Enzym (dieses darf jedoch nicht umgesetzt werden),
  • das spezifische Coenzym für ein bestimmtes Enzym (soweit das Enzym nicht kovalent an das Coenzym bindet),
  • ein kompetitiver Inhibitor für ein bestimmtes Enzym oder
  • ein spezifischer (monoklonaler) Antikörper, der nur an das gewünschte Protein bindet (sog. Immunaffinitätschromatographie).

In den letzten beiden Fällen bindet ausschließlich das gesuchte Protein an die Säule (alle anderen Proteine laufen durch) und kann später durch eine geeignete Elutionsmethode, z. B. einem Puffer mit entsprechend saurem oder basischem pH-Wert, was zu einer Strukturveränderung des Proteins führen kann (Denaturierung) und wodurch das Protein nicht mehr an „seinen“ Liganden paßt, praktisch rein gewonnen werden. Die Affinitätschromatographie ist ein sehr effektives Verfahren, das die Einsparung mehrerer Trennungsschritte ermöglicht.