2.2.6 Wobble im genetischen Code

Aus Biostudies
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Für die meisten Aminosäuren gibt es mehrere mRNA-Codons, z. B. für Alanin

5' ... GCA ... 3'
5' ... GCU ... 3'
5' ... GCC ... 3'
5' ... CCG ... 3'

Dabei unterscheiden sich die Codons meistens nur in der 3. Base. Dabei existiert oft eine gewisse Ungenauigkeit (Wobble), in dem eine tRNA mit einem bestimmten Anticodon an der 3. Stelle auch (aber wenige fest) an die nicht genau komplementäre Base des Codons binden kann, z. B.

mRNA
5' ... GCC ... 3'
(Codon für Alanin)
dazu passendes Anticodon
3' ... GCC ... 5'
(Anticodon bindet fest)
Anticodon bindet auch an mRNA
5' ... GCU ... 3'
(Anticodon bindet nicht so fest)

GCU auf der mRNA bedeutet aber auch Alanin. Anticodons, die an Codons für verschiedene Aminosäuren binden könnten, darf es in der Zelle jedoch nicht geben.

Anticodon
(1. Base von 5' aus)
Codon der mRNA
(3. Base von 5'-Ende aus)
C nur G
A nur U
U A oder G
G C oder U
I[1] U, C oder A

Tab. 11: Wobble-Tabelle

Die Tabelle zeigt mögliche Paarungen beim genetischen Wobble.

[1]: Inosin; Nukleosid der Base Hypoxanthin (eine von mehreren seltenen Basen der tRNA)